Die Bauernbund-Bundesräte Edi Köck, Martin Preineder, Andrea Wagner, Silvester Gferer und Peter Raggl übergaben eine Wolfspetition an Bundesratspräsident Karl Bader (M.)

Petition für die Regulierung des Wolfes in der EU

29. Juli 2020

Die kleinstrukturierte Landwirtschaft, so wie wir sie kennen, ist in Gefahr. Mit dem Auftreten des Wolfes in vielen Teilen des Landes samt einhergehender Risse von Tieren, sind viele Bäuerinnen und Bauern verunsichert und überlegen, die großteils verbreitete Weidehaltung aufzugeben. Zahlreiche Betriebe treiben zudem ihre Tiere nicht mehr auf die Almen auf, da sie keine Handhabe gegen die Wolfsrisse haben. Durch die mögliche Nicht-Bewirtschaftung der Almen ist auch die Kulturlandschaft in ihrem jetzigen Zustand in Bedrängnis. Das hätte gravierende Auswirkungen, denn die Almen und Weiden sind für die Tourismusbranche schließlich die Visitenkarte Österreichs, aber auch der Europäischen Union (grenzüberschreitend). Die Erhaltung unserer einzigartigen Almlandschaft muss aber gegenüber dem Wolf Vorrang haben. Die Landwirte und ihre Weidetiere leisten durch die Beweidung einen wichtigen Beitrag für die Allgemeinheit. Die Kulturlandschaft wird gepflegt und erhalten, ohne die Almwirtschaft würden Almen und Wanderwege verwuchern.

Die Wölfe sind europarechtlich mehrfach streng geschützt. Das darf aber nicht dazu führen, dass dadurch der Schutz der Menschen in den Siedlungsgebieten unserer Kulturlandschaft und die öffentliche Sicherheit verloren gehen.

Im heimischen Schaf- und Ziegenbereich gibt es zudem besondere Herausforderungen. Die 15.600 schafhaltende Betriebe mit 401.500 Tieren, sowie 9.900 Ziegenhalter mit 91.100 Tieren leisten einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt unserer Kulturlandschaft. Durchschnittliche Betriebsgrößen von 26 Schafen bzw. 9 Ziegen pro Betrieb verdeutlichen die Kleinstrukturiertheit der Sparte. Die sehr hohe Anzahl gealpter Tiere im Umfang von 114.286 Schafen und 10.475 Ziegen untermauert aber die enorme Bedeutung der Schaf- und Ziegenhaltung zur Pflege von Berggebieten und Steilflächen.

Um die kleinstrukturierte, traditionelle Schaf- und Ziegenhaltung, die gewohnte Beweidung durch die heimischen Rinderbetriebe sowie die Pflege von Berggebieten und Steilflächen weiterhin aufrecht erhalten zu können, wird folgende Maßnahme gefordert:

  • die Entnahme von Wölfen soll ermöglicht werden
    (Prüfung des Schutzstatus des Wolfs in der FFH-Richtlinie und Herabsetzung in Anhang 5)

Abschließend halten wir fest, dass der Schutz der landwirtschaftlichen Nutztiere und die Sicherheit der Menschen in den Siedlungsgebieten Vorrang gegenüber dem Wolf haben müssen.

Die Petition wurde eingereicht von: BR Silvester Gfrerer, BR Edi Köck, BR Peter Raggl, BR Martin Preineder und BR a.D. Andrea Wagner.