Forderung zu Beibehaltung Bahnübergang Schönau an der Triesting
Brief von BR Martin Preineder an die ÖBB und die Gemeinderäte der Gemeinden Sollenau und Schönau an der Triesting
Sehr geehrte Damen und Herren,
Soweit wir informiert sind plant die ÖBB die Schließung des Bahnüberganges -Feldwegbrücke in Schönau an der Triesting. Dieser Bahnübergang ist von großer Bedeutung für die dahinter liegenden Weinbaurieden und der landwirtschaftlichen Flächen.
Ca. 30 Landwirte und Weinhauer, aus den Gemeinden Sollenau, Schönau an der Triesting, Matzendorf, Hölles, Leobersdorf, Theresienfeld und Teesdorf, benützen diese Brücke zur Bewirtschaftung.
Durch diese Brücke werden ca. 120 ha landwirtschaftliche Fläche und ca. 40 ha Weingärten erschlossen. Von diesen, in Summe 160 ha, liegen etwa 80 ha im Gemeindegebiet Schönau an der Triesting und rund 80 ha im Gemeindegebiet Sollenau.
Bisher konnte eine Befahrung öffentlicher Straßen durch die Nutzung der B17 alt bzw. Schönauerstrasse durch landwirtschaftlich schweres Gerät vermieden werden.
Der Umweg, der durch die Schließung des Bahnübergangs für die betroffenen Personen entstünde wäre mindestens 5 km bis 12 km.
Der schmale Weg zu den Flächen würde in Sollenau beim Sportplatz (Brennerweg) beginnen und an einem Wohngebiet vorbei führen. Diese Strecke wird in hohem Maß von den dortigen Anrainern, sowie vielen Radfahrern, Spaziergängern mit und ohne Hund und für viele andere Freizeitaktivitäten genutzt. Abgesehen von zu erwartenden Protesten der Anrainer und Freizeitgesellschaft stellt sich auch die Frage, ob die Verkehrssicherheit für alle Betroffenen gewährleistet ist.
Aufgrund der eingeschränkten und schwierigen Zufahrtsmöglichkeiten zu den landwirtschaftlichen Flächen, drei kleine, sehr schmale Brücken müssen überquert werden und der genehmigten Durchfahrtshöhe von 3,9 m der Bahnunterführung in Sollenau, ist auch zu hinterfragen, ob eine Bewirtschaftung nach aktuellen Standards überhaupt noch möglich ist. Die Anschaffung teurer Spezialgeräte damit eine ordnungsgemäße Befahrung der Strecke überhaupt möglich ist, wäre für viele Betriebe existenzbedrohend.
Im Zeitraum 1980 – 1985 wurde eine Schrankenanlage südlich der Brücke geschlossen. Aufgrund der Schließung der Schrankenanlage sicherte die ÖBB zu, die Brücke dauerhaft zu erhalten und jetzt scheint es, dass diese Vereinbarung gebrochen wird.
Der zu fahrende Umweg und auch der Weg über Sollenau stellt für die betroffenen Landwirte eine zusätzliche finanzielle Belastung dar. In für unsere Bäuerinnen und Bauern wirtschaftlich so angespannten Zeiten stellt sich somit die Frage, ob ein landwirtschaftlicher Betrieb aufgrund der geplanten Bahnübergangsschließung überhaupt noch rentable geführt werden kann. Die Stilllegungen der Ackerflächen bzw. Rodungen von Weingartenflächen wären die Folge.
Aufgrund dieser Tatsachen werden die ÖBB, sowie die Gemeinden Sollenau und Schönau an der Triesting aufgefordert alle Anstrengungen für den Erhalt dieses Bahnüberganges zu unternehmen.